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Montag, August 19, 2024

Effizienzsteigerung der Beschaffung durch eine enge Verzahnung von S&OP- und Einkaufsprozessen.

Effizienzsteigerung der Beschaffung durch eine enge Verzahnung von S&OP- und Einkaufsprozessen. Bildquelle unsplash

In der heutigen, sich schnell wandelnden Geschäftswelt ist die Integration verschiedener Geschäftsprozesse unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sales and Operations Planning (S&OP) ist einer dieser integrativen Prozesse. Er trägt entscheidend dazu bei, Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen, um die operative Effizienz und Rentabilität zu maximieren.

Ein oft unterschätzter, jedoch wesentlicher Bestandteil des S&OP-Prozesses ist der Einkauf bzw. die Einkaufsprozesse eines Unternehmens. Der Einfluss von S&OP auf die Effizienz der Beschaffung kann an den folgenden 5 Aspekten festgemacht werden: 

 

1. Bedarfsermittlung und Einkaufsplanung.


S&OP beginnt in der Regel mit der Erstellung von Bedarfsprognosen, die auf Marktdaten, historischen Verkaufszahlen und anderen relevanten Informationen basieren. Diese Prognosen sind für die Einkaufsabteilung von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für die Beschaffungsplanung bilden.

Der Einkauf nutzt diese Daten, um Materialien und Komponenten rechtzeitig zu beschaffen, Lagerbestände zu optimieren und Engpässe oder Überbestände zu vermeiden.

Eine präzise und realistische Bedarfsprognose trägt somit wesentlich zur Effizienz der Einkaufsprozesse bei und minimiert die Kapitalbindung im Lager. 

 

2. Kapazitäts- und Lieferantenmanagement.


Ein weiterer wichtiger Aspekt des S&OP-Prozesses ist die Berücksichtigung der Produktionskapazitäten und deren Auslastung. Änderungen der Produktionskapazitäten erfordern eine enge Abstimmung mit der Einkaufsabteilung, um sicherzustellen, dass die Lieferanten entsprechend informiert und vorbereitet sind.

Die Einkaufsabteilung spielt eine zentrale Rolle bei der Verwaltung der Kapazitäten und Fähigkeiten der Lieferanten, um eine reibungslose und flexible Lieferkette zu gewährleisten.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen S&OP- und Einkaufsteams ist daher unerlässlich, um Lieferengpässe zu vermeiden und die Kontinuität der Produktion zu gewährleisten. 

 

3. Kostenmanagement.


S&OP spielt eine wichtige Rolle bei der Abstimmung von Angebot und Nachfrage, um die Produktion zu optimieren und die Betriebskosten zu senken.

In diesem Zusammenhang ist der Einkauf dafür verantwortlich, die besten Preise und Konditionen für die benötigten Materialien zu verhandeln.

Durch die Verzahnung von S&OP und Einkauf können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, die zu Kosteneinsparungen führen, beispielsweise durch die Bündelung von Bestellungen oder den Abschluss langfristiger Verträge mit Lieferanten. Diese Synergien tragen wesentlich zur Verbesserung der Gesamtprofitabilität bei. 

 

4. Lieferantenbeziehungen und Risikomanagement.


Ein gut implementierter S&OP-Prozess erfordert zuverlässige und flexible Lieferanten. Hier kommt der Einkauf ins Spiel, indem er strategische Partnerschaften mit Lieferanten aufbaut und pflegt.

Diese Partnerschaften müssen in der Lage sein, schnell und effizient auf Veränderungen in der Nachfrage zu reagieren. Darüber hinaus ermöglicht das Risikomanagement im Einkauf durch die Erkenntnisse aus dem S&OP-Prozess eine proaktive Risikoplanung und -steuerung.

Dazu gehören die Identifizierung potenzieller Risiken und die Entwicklung von Notfallplänen, um die Kontinuität der Lieferkette zu gewährleisten. 
 


5. Synchronisierung und Kommunikation.

 

Eine effektive Umsetzung des S&OP-Prozesses erfordert eine enge Abstimmung und Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen. Regelmäßige S&OP-Meetings, an denen auch Vertreter der Einkaufsabteilung teilnehmen, fördern den Informationsaustausch und die Koordination.

So wird sichergestellt, dass alle Abteilungen auf dem gleichen Stand sind und auf gemeinsame Ziele hinarbeiten.

Diese Synchronisation ist entscheidend, um schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und die gesamte Wertschöpfungskette effizient steuern zu können. 


Fazit.

 

Wenn die Einkaufsprozesse als ein integraler Bestandteil des S&OP-Prozesses gestaltet sind, tragen diese entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. Die enge Verzahnung von S&OP und Einkaufsprozessen ermöglicht es Unternehmen, ihre Beschaffung effizient zu gestalten, Kosten zu senken und Risiken zu minimieren.

In einem dynamischen Geschäftsumfeld ist die Zusammenarbeit zwischen S&OP- und Einkaufsteams daher unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben und langfristig erfolgreich zu sein. Durch eine gezielte Integration dieser Prozesse können Unternehmen ihre operative Effizienz und Rentabilität deutlich steigern. 

Ein Artikel von Birte Peters, Senior Beraterin.

LISCHKE CONSULTING GmbH

>> Den Artikel als PDF können Sie sich hier downloaden.